Wie wechselt Du Deinen Anwalt?

Das Wichtigste in Kürze
-
Wenn Du unzufrieden mit Deinem Anwalt bist, darfst Du zu einem anderen wechseln.
-
Sprich vorher mit Deinem Anwalt und gib ihm die Chance, sich zu verbessern.
-
Wenn Du wechseln willst, solltest Du das bestenfalls so früh wie möglich machen. So hat ein neuer Anwalt eher die Chance, eventuelle Fehler auszubügeln und Dein Anliegen erfolgreich zu Ende zu führen.
-
Achtung Kosten: Der Wechsel wird teurer, je später Du wechselst! Es können doppelte Anwaltsgebühren anfallen.
-
Auch falls Du Prozesskostenhilfe vom Gericht bekommst, kannst Du Deinen Anwalt wechseln. Du musst dann eine ausreichende Begründung dafür liefern.
In diesem Ratgeber
1
Kann ich meinen Anwalt wechseln?
2
Sollte ich meinen Anwalt wechseln?
3
Wie gehe ich beim Wechsel vor?
4
Kostet ein Anwaltswechsel?
5
Brauchst Du einen neuen Anwalt für Arbeitsrecht?
Es gibt viele gute Gründe, den Anwalt zu wechseln. Du hast das Gefühl, Dein Anwalt setzt sich nicht richtig für Dich ein? Er sagt Termine spontan ab oder antwortet auf Deine Mails nicht? Die Rechnung ist Dir zu hoch? In dieser wichtigen Beziehung solltest Du Dich bestens vertreten fühlen. Die gute Nachricht ist: Du hast das Recht, Deinen Anwalt zu wechseln! Wir erklären Dir, wie.
1.
Kann ich meinen Anwalt wechseln?
Ja, Du kannst Deinen Anwalt jederzeit wechseln. Das ist Dein gutes Recht. Sogar mehrmals: Es gibt keine festgelegte Regel, wie oft Du Deinen Anwalt wechseln darfst.
Aber Achtung: ein neuer Anwalt muss Deinen Fall nicht unbedingt annehmen! Sei Dir bewusst, dass häufige Wechsel den Eindruck erwecken können, Du wärst schwer zufriedenzustellen oder schlicht unglaubwürdig. Das kann dazu führen, dass Dich ein potentieller neuer Anwalt ablehnt!
Deshalb solltest Du Dir gut überlegen, ob der Wechsel wirklich notwendig ist. Vielleicht hilft schon ein offenes Gespräch mit dem aktuellen Anwalt Wunder!
Achtung!
Ein Anwaltswechsel zieht meist zusätzliche Kosten nach sich. Selbst wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast, übernimmt diese die zusätzlichen Kosten normalerweise nicht. Es sei denn, Du kannst klare Fehler Deines bisherigen Anwalts beweisen.
2.
Sollte ich meinen Anwalt wechseln?
Es ist wichtig, dass Du diesen Schritt gut überlegst. Deswegen haben wir für Dich Beispielsituationen parat, bei denen ein Wechsel auf jeden Fall Sinn macht:
Dein Anwalt verhält sich unprofessionell?
Er verpasst zum Beispiel wichtige Fristen? Oder er vergisst entscheidende Details in Deinem Fall? Dann ist es Zeit, Dich nach jemandem umzusehen, der zuverlässiger ist.
Dein Anwalt ist bei dringenden Angelegenheiten nicht erreichbar?
Dann solltest Du überlegen, jemanden zu finden, der besser erreichbar ist. Beachte aber, dass Dein Anwalt viele Mandanten hat. Du bist nicht der Einzige. Daher ist es normal, wenn er nicht sofort auf jede kleine Frage antwortet. Melde Dich nur bei ihm, wenn es notwendig ist und bündle Deine Anfragen. Vielleicht legt sich das Kommunikationsproblem schon so.
An Deinem Fall hat sich etwas geändert und Du brauchst nun jemanden mit einer speziellen Expertise?
Zum Beispiel, wenn ein Verkehrsunfall plötzlich auch versicherungsrechtliche Fragen aufwirft? Dann könnte ein Spezialist notwendig werden.
Dein Anwalt ist Dir einfach zu teuer?
Nimmt Dein Anwalt weit überdurchschnittliche Stundensätze? Oder hast Du den Eindruck, er rechnet viel zu viele Stunden ab? Dann schau Dich nach jemandem um, der Dein Budget nicht sprengt.
Aber Achtung: Die bereits entstandenen Kosten musst Du trotzdem zahlen. Mehr dazu erfährst Du weiter unten im Artikel.
Wenn Du Dich für einen Wechsel entscheidest: Frühzeitig handeln ist das A und O. Am besten wechselst Du, bevor Dein Fall richtig Fahrt aufnimmt oder sich wichtige Termine nähern. Denn Dein neuer Anwalt braucht genug Zeit, um sich einzuarbeiten. Außerdem sparst Du Geld, wenn Du früh wechselt.
Achtung bei Prozesskostenhilfe!
Wenn Du Prozesskostenhilfe vom Staat erhältst, musst Du einen überzeugenden Grund für den Anwaltswechsel vorlegen. Sonst könnte die Prozesskostenhilfe für den neuen Anwalt abgelehnt werden. Dann musst Du die Kosten selbst tragen. Bevor Du Deinen Anwalt kündigst, solltest Du daher genau prüfen, ob Du auch für Deinen neuen Anwalt Prozesskostenhilfe bekommst.
3.
Wie gehe ich beim Wechsel vor?
Ein klärendes Gespräch hat nicht zur Lösung eurer Probleme geführt? Dann wird es Zeit für den Anwaltswechsel. So gehst Du vor:
- Neuen Anwalt suchen: Im ersten Gespräch mit Deinem neuen Anwalt solltest Du erklären, dass Du bereits bei einem anderen Anwalt warst und warum Du Dich entschieden hast, zu wechseln. Am besten hast Du schon die Zusage eines neuen Anwalts, wenn Du Dich von Deinem alten Anwalt verabschiedest.
- Deinem (alten) Anwalt den Mandatsentzug schriftlich mitteilen: Ein Brief oder eine E-Mail reichen!
- Gründe nennen: Sei klar, warum Du Dich zu diesem Schritt entschieden hast. Bleib dabei sachlich und höflich.
- Höflich um Herausgabe der Unterlagen bitten: Du hast ein Anrecht auf alle Unterlagen!
ODER DIREKT
- Deinen neuen Anwalt nennen: Damit der Übergang ohne Probleme über die Bühne geht, lass Deine Akte direkt an Deinen neuen Anwalt schicken.
4.
Kostet ein Anwaltswechsel?
Wenn Du den Anwalt wechselst, können doppelte Gebühren anfallen! Denn bereits erbrachte Arbeit musst Du bezahlen.
Das Stichwort ist “erbrachte Arbeit”: Wenn Du das Mandat beendest, weil Dein Anwalt nicht in die Gänge gekommen ist und noch keine Arbeit geleistet hat, musst Du auch nicht zahlen. Kosten entstehen für konkrete Leistungen wie Besprechungen, Schreiben an die Gegenseite oder das Einreichen einer Klage.
Ausnahme: Sollte Dein Anwalt Pflichten verletzen, zum Beispiel indem er Dich nicht über mögliche Interessenkonflikte aufklärt, könnte sein Anspruch auf das Honorar entfallen. Du musst dann allerdings beweisen, dass der Anwalt wirklich seine Pflichten verletzt hat.
Übernimmt die Rechtsschutzversicherung die Kosten?
Wenn Du einen guten Grund für die Beendigung des Mandats hast, zahlt Deine Rechtsschutzversicherung die Kosten für beide Anwälte. Ein Anwaltswechsel wird als notwendig angesehen, wenn ohne ihn keine sorgfältige Prozessführung sichergestellt werden kann. Kannst Du diese Notwendigkeit nicht nachweisen, bleibst Du auf den doppelt entstehenden Kosten sitzen.
Der Einzelfall zählt
Es gibt keine Einheitslösung, wenn es um die Abrechnung nach einem Anwaltswechsel geht! Es hängt stets von den Einzelheiten und den tatsächlich erbrachten Leistungen ab, wie viel Du zahlen musst. Bei Unsicherheiten solltest Du immer nachfragen!
Brauchst Du einen neuen Anwalt für Arbeitsrecht?
Bei cleverklagen haben wir Top Anwälte für Dich. Und das ist noch nicht alles: Wir haben ein Modell entwickelt, bei dem Du nur bezahlst, wenn wir Deinen Fall gewinnen. Sollten wir nicht erfolgreich sein, übernehmen wir die Kosten. So hast Du kein finanzielles Risiko. Unsere Erstberatung ist kostenfrei! Melde Dich einfach bei uns!
Cookie Kategorien
Diese Website verwendet Cookies zu Funktions- und Statistikzwecken. Durch Klicken auf „Alle Erlauben“ bestätigst Du, dass Du damit einverstanden bist und erlaubst uns, diese Daten an Dritte weiterzugeben. Die Details findest Du in unserer Datenschutzerklärung. Dort kannst Du auch Deine Einwilligung jederzeit ändern.
Diese Cookies sind notwendig, damit wir Ihnen die Website anzeigen und wesentliche Grundfunktionen zur Verfügung stellen können, z.B. Seitennavigation oder die Chatfunktion.
Diese Cookies werden verwendet, um Sie und Ihre vorgenommenen Einstellungen wieder zu erkennen, wenn Sie auf die Website zurückkehren (z.B bevorzugte Sprache).
Diese Cookies werden verwendet, um die Nutzung der Website und das Verhalten der Nutzer zu analysieren.
Rechtsgrundlage für die Nutzung dieser Cookies ist Art 6 Abs. 1 Satz 1 lit. a DSGVO.